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Haller‘s Ausführungen zu Kunst und anderen Künstlern

15. Januar 1948 Fragebogen Dr Löffler    1948 Haller über das Sehen als Form am Beispiel Picasso    21. März 1961 Brief Haller an Ministerialdirektor Sattler    20. Februar 1964 Brief Haller an Hans Kinder    21. Oktober 1966 Brief Haller an Staatssekretär    12. Mai 1972 Anlage zum Wohnerbschaftsvertrag mit Graf Dr Karl Schönborn    27. Dezember 1973 Brief Haller an Hans Kinder    1980 Haller zur Metaphysischen Dimension der Kunst    19. Dezember 1981 Haller Brief an Liah    21. Dezember 1981 Haller Brief an Liah    1. Januar 1982, Haller in einem Brief an Liah über Ontoeidetik    1982 Haller über sich    1982 Haller zu Aussagen von E.L.Kirchner und Prof Dr Will Grohmann    19. November 1982 Haller zu Renoir und Picasso    1982 Haller über Metaphysik    6. Dezember 1982 Haller über das Wassermann-Zeitalter   

19. Dezember 1981 Brief an Liah Falkenberg

Deine Fragen über Prestel – Picasso – Haller: Kurz nach dem Krieg hatte der englische Intellektuelle Herbert Read in der amerikanisch redizierten „Neuen Zeitung“ einen längeren Artikel geschrieben: „man“ hätte sich entschlossen oder die Parole ausgegeben die folgenden Malergenerationen dürften nicht auf Renoir und nicht auf Picasso aufbauen. Ein sehr intelligenter wie schwerer Schlag gegen die gesamte Tradition.

Man hätte es gar nicht gekonnt, weil die Zeichner fehlen. Ein weiterer Schlag: Die Akademien gehen zum Teil gegen das Aktzeichnen an (in der Ontoeidetik bemerkt). Warum? Weil das Aktzeichnen nicht nur schwerer ist, sondern auch, weil man informelle – formlose Kunst haben möchte. Und das ?????? möchte man , weil man etwa 1 ½ Jahrhunderte sich antimetaphysisch (Wegfall der 2. Substanz) betätigt hat. Ohne Existentialität (=2.Substanz) bleibt nur die 1. Substanz (= Existenzialismus = Satre) übrig. (Vergl Onotoeidetik). „Geisteswissenschaftlich“ = philosophisch ist also die völlige Auflösung der Form absolut gerechtfertigt. Nur ontologisch philosophierend wird die Form, und damit die 2. Substanz wieder gebraucht.

Nun bin ich aber der erste und einzige, der das sagt. Als Prof Hans Sedlmeyer vor etwa 20 Jahren das Buch „Verlust der Mitte“ schrieb, sind sämtliche „fortschrittliche“ Kollegen unflätig über ihn hergefallen (Sollte er noch leben, so wohnt er jetzt in Salzburg). Er war damals an der Uni München. Ich hatte dort eine 1-stündige Unterredung - er war begeistert, konnte mir aber keine Adresse für Veröffentlichung meiner Ontoeidetik nennen! Du weißt darum, welcher glücklicher Umstand sowohl die Begegnung mit Heise wie mit Beck ist. Würde Ontoeidetik auf der Akademie Z.B. in München bekannt, so gäbe es einen Skandal!

Ganz ganz selten ist der andere Fall – den gibt es auch: Zu unserem 25. Hochzeitstag kam der emeritierte Geheimrat Dr Zimmermann, damals Generaldirektor der Berliner Museen zu uns nur, weil er eine Zeichnung von mir gesehen hatte und gesagt hatte: „Der Haller kann genauso gut zeichnen wie Picasso“. Das war normal. Er ist längst tot.

Übrigens hat er mir damals mit Empfehlungen an Kunsthändler auch nicht helfen können. Liane fuhr damals mit schriftlicher Empfehlung Zimmermanns zu einem großen Kunsthändler nach Düsseldorf: Sie ist geradezu rüde mit ???? behandelt worden! Es waren die Tuschzeichnungen der Kentaurinnen! Schätzlein, Du wirst noch Dein Wunder erleben!

Zu Herbert Read, der damals in München war, schickte ich einen blendend englisch sprechenden jungen Mann: der: naja, man schreibt so many things about it. Das war alles. Er hatte längst vergessen, was er geschrieben hatte und es war ihm auch ganz Wurst. Ja, ja, glaube nur ja nicht, daß Liane die ganzen Jahre so untätig gewesen ist und ich auch nicht – weder was die Ontoeidetik noch was die Zeichnung und Malerei betrifft.


Ludwig