Etwa 400 gerahmte Haller Bilder wurden im September 1985 von der Spedition Tischendorf, Kiel, in 26 roh gezimmerte Holzkisten verpackt und nach Australien
verschifft. Die genaue Zahl der Gemälde ist nicht bekannt, lässt sich aber ungefähr aus der Archivliste ableiten. Vier Gemälde waren auf Leinen gemalt,
alle anderen auf Hartfaserplatten. Entsprechend schwer waren die Holzkisten, welche bis zu 16 ineinander verschachtelte Gemälde beinhalteten. Zwölf der
Kisten maßen ca. 2 Meter mal 2 Meter bei einer Dicke von ca. 16 cm.
Der Transport der Kisten stellte wegen des enormen Gewichts auch im Jahre 2013 eine Herausforderung dar, als diese in Australien geöffnet wurden.
Bis dahin lagerten die Kisten in einem alten Militärbunker auf Liah's Grundstück, wo sich im 2. Weltkrieg eine Radaranlage befand. Liah packte in
Australien einzig die vier grossen Leinwandgemälde aus, welche Haller in Norddeutschland gemalt hatte und die fortan Liah’s Wohngemach zierten.
Video der Auspackaktion am 04.09.2013
Im Jahre 2013 endlich sollte eine Bestandsaufnahme über die Anzahl und den Zustand der noch verpackten und im Bunker gelagerten Gemälde erstellt werden.
Hierzu wurde durch Vermittlung der Hochschule für Bildende Künste, Dresden, die Restaurations-Studentin Ellen Schmidt für 5 Wochen nach Australien eingeladen.
Sie sollte die Bestandaufnahme leiten und dokumentieren.
Wie sich zeigte, war diese Maßnahme dringend erforderlich, denn Termiten hatten sich bereits durch eine Kiste mit großformatigen Bildern gefressen. Von einem
Bild war nur noch eine hauchdünne Schicht der Hartfaserplatte erhalten, auf welche Haller mit Dispersionsfarbe gemalt hatte. Wo Termiten einmal aktiv werden,
ist es nur eine Frage kurzer Zeit, bis sie sich ausbreiten. Es ist anzunehmen, daß binnen eines Jahres alle Holzkisten samt der Gemälde von den Termiten
angefressen worden wären, hätte man sie nicht spätestens zu diesem Zeitpunkt geöffnet. Bei manchen Kisten waren die Deckel aus Preßspanplatten so morsch,
daß sich in eine Kiste eine Maus einnistete, deren Urin die Gemälde angriff.
Das Fazit:
- Anstatt der erwarteten 3 bis 4 Gemälde pro Kiste fand Ellen Schmidt bis zu 16 ineinander gelagerte Exemplare.
- Da ihre Zeit in Australien begrenzt war, konnte nur etwa die Hälfte der Kisten ausgepackt und 143 Gemälde gereinigt, inspiziert und archiviert
werden.
- Ein Teil der zur Verfügung stehenden Zeit ging mit dem Herstellen von Holzregalen für die Lagerung der unerwartet vielen Bilder verloren.
- Der Zustand der Gemälde wurde von Ellen Schmidt als sehr gut bezeichnet. Haller malte auf Hartfaserplatten und mit beständiger Dispersionsfarbe.
Das weitere Schicksal der Haller Werke liegt in den Händen der Erben.
Arbeitsbunker
Lagerbunker
Gemäldekisten im Lagerbunker
Kartons mit Haller Keramiken und Skulpturen im Lagerbunker
Transport der schweren Kisten von einem zum anderen Bunker
Kiste passte gerade in die Öffnung der ausgehängten Bunkertür
Öffnen der Kiste Nr 3
Öffnen der Kiste Nr 3
Öffnen der Kiste Nr 6
Öffnen der Kiste Nr 3
Auspacken der Kiste Nr 10
Regale bauen
Regale bauen
Regale bauen
Regale bauen
Regale bauen
Aufbewahrung eines Gemäldes
Auspacken der Kiste Nr 4
Auspacken der Kiste Nr 9
Aufbewahren eines Gemäldes
Entstauben eines Gemäldes
Entfernen von Termitenbauten an der Rückwand eines Gemäldes
Eintragen von Informationen in die Datenbank der Gemälde
Termitenschaden
Termitenschaden
Termitenschaden
Termitenschaden
Termitenschaden
Termitenschaden
Termiten an einem Gemälde