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Kurzbiografie

Ludwig Haller-Rechtern
10.2.1904 – 27.2.1986

Karl Adolf Max Ludwig Haller-Rechtern wurde am 10.2.1904, als einziger Sohn des Generalarztes Karl Ernst Max und dessen Frau Marie-Louise, geborene von Rechtern, einer preußischen Offizierstochter, in Radebeul geboren.

Die meißte Zeit seines Lebens war er als Ludwig Haller bekannt. Erst später änderte er seinen Familiennamen in Ludwig Haller-Rechtern um.

Nach Besuch des humanistischen Gymnasiums der Fürstenschule St. Afra in Meißen studierte er an den Kunstakademien in Dresden und Paris. In Dresden war er Meisterschüler von Max Feldbauer, studierte aber auch unter den Professoren Dorsch und Hettner.

Mit 17 Jahren erlitt er eine schwere Kopfverletzung, wobei er ein Auge verlor.

Bereits 1928 erhielt er als 24-jähriger Kunststudent vom Deutschen Künstlerbund (D.K.B.) die Einladung, seine Werke auszustellen. Dies galt als besondere Auszeichnung, zumal die Einladungen bis 1932 dreimal wiederholt wurden, so daß Haller-Rechtern viermal nacheinander in Gesellschaft mit den Malern Franz Marc (blaue Reiter), Paul Klee (Bauhaus), Carl Hofer, Max Beckmann, E.L.Kirchner (die Brücke) und Schmidt-Rottluft, den Bildhauern Barlach, Edwin Scharff, Karl Albiker und anderen Koryphäen mit entsprechend hohem künstlerischem Niveau ausstellen konnte.

1932 verlieh ihm der DKB den Villa Romana-Preis, was den einjährigen Aufenthalt in der Villa Romana zu Florenz bedeutete. Haller-Rechtern lehnte den ihm nach fünf Monaten Aufenthalt in der Villa Romana angebotenen Verwalterposten ab, da in Deutschland zwei Berufungen auf ihn warteten. Geheimrat Ludwig von Hofmann suchte den jungen Künstler eigens in der Villa auf, um ihn im Namen und Auftrag der Lehrkörper der Akademie Tiermalschule und der TH in Dresden zur vorzeitigen Rückkehr zu bewegen. An der TH Dresden sollte er den Lehrstuhl für das "Studium Generale" einrichten.

1933 wurde seine Professur von den Nazis annulliert. Der äußerst begabte Künstler erhielt Malverbot. Seine Bilder wurden als ‚Entartete Kunst’ deklariert.

In diesem Jahre heiratete er die Lederfabrikantentochter und Architektin Auguste Louise (Liane) Hänel, seine frühere Spielgefährtin. Er lebte zurückgezogen mit ihr und von ihren Einkünften.

Seit 1932 beschäftigte er sich leidenschaftlich mit Kunstphilosophie. Neben Malen, Zeichnen und Bildhauern schrieb er an einem Buch, teils aus spärlich erhaltenen Vorlesungen zusammengestellt, der ‚Ontoeidetik’, einer ‚Seinslehre der Kunst’, die an seinem Geburtstag 1981 im Verlag August Thuhoff, Goslar am Harz, erschien.

Am 13.2.1945 fielen durch Luftangriff der Amerikaner auf Dresden bis auf ganz wenige alle seine Arbeiten den Flammen zum Opfer. Nach dieser Bombennacht übersiedelte Haller-Rechtern mit seiner Frau nach Bayern, wo er als anerkannt politisch Verfolgter 21 Jahre in Kitzingen lebte.

Nach Kriegsende stellte er lediglich in Kitzingen, bei Chichio Haller in Zürich, in der neu eröffneten Gedächtnishalle für Lehrkräfte der Universität in Georgetown Washington, und 1958 im Collegio San Anselmo in Rom aus.

Im März 1970 fand er auf Einladung des Dr Karl Graf von Schönborn ein Domizil in der Fasanerie des Schlosses Weißenstein zu Pommersfelden. Dort verlor er 9 Jahre später seine an Leukämie erkrankte Frau. Im März 1981 verliess er das Schloss und hinterliess 10 seiner Gemälde als Gegenleistung für das ihm eingeräumte Wohnrecht.

Ludwig Haller lebte dann für eine kurze Zeit in Schleswig-Holstein, nahe der dänischen Grenze. Schliesslich übersiedelte er nach Borgdorf/Seedorf, nahe Nortorf, wo er am 27. Februar 1986 verstarb.

Ludwig Haller-Rechtern ist ein Vertreter der Künstler der „Verschollenen Generation“, also der Künstler, welche vor dem Krieg bereits wirkten, Malverbot vom Regime erhielten, aber nach den Kriegsgeschehen keine Möglichkeiten mehr hatten, Ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren.