1985 wurden alle in Liah Falkenberg's Besitz befindlichen Haller Gemälde in 26 Holzkisten verpackt und von Deutschland nach Australien verschifft, wo sie seit Anfang 1986 in einem alten Militärbunker schlummerten. Erst 28 Jahre später, im September 2013, wurde damit begonnen, einen Teil der Kisten zu öffnen. Es ging darum, eine Bestandsaufnahme über die Anzahl und den Zustand der Gemälde zu machen. Davon hingen weitere Entscheidungen über die Zukunft der Bilder ab.

Hierzu wurde durch Vermittlung der Hochschule für Bildende Künste, Dresden die Restaurations-Studentin Ellen Schmidt für 5 Wochen nach Australien eingeladen. Sie sollte die Bestandaufnahme leiten und dokumentieren.

Wie sich zeigte, war diese Maßnahme dringend erforderlich: Termiten hatten sich bereits durch eine Kiste mit großformatigen Bildern gefressen. Von einem Bild war nur noch eine hauchdünne Schicht der Hartfaserplatte erhalten, auf welcher Haller mit Dispersionsfarbe malte. Wo Termiten einmal aktiv werden, ist es nur eine Frage kurzer Zeit, bis sie sich ausbreiten. Es ist anzunehmen, daß binnen eines Jahres alle Holzkisten samt der Gemälde von den Termiten angefressen worden wären. Bei manchen Kisten waren die Deckel aus Preßspanplatten so morsch, daß sich Öffnungen bildeten und sich in eine Kiste eine Maus einnistete. Der Urin der Maus griff die Gemälde an.

Das Fazit:
- Statt den erwarteten 3 bis 4 Gemälden pro Kiste fand man bis zu 16 ineinander gelagerte Exemplare.
- Ein Teil der zur Verfügung stehenden Zeit ging mit dem Herstellen von Holzregalen für die Lagerung der ausgepackten Bilder verloren.
- Es konnte nur etwa die Hälfte der Kisten ausgepackt und 143 Gemälde gereinigt, inspiziert und archiviert werden.
- Der Zustand der Gemälde wurde als sehr gut bezeichnet. Haller malte auf Hartfaserplatten und mit beständiger Dispersionsfarbe.